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Es werden Posts vom Juli, 2018 angezeigt.

Wahrnehmung… (m)ein mentaler Motor

Die Wahrnehmung ist der Prozess der Informationsgewinnung und -verarbeitung von Reizen aus der Außenwelt und dem Körperinneren, durch Filtern und Zusammenführen von Teil-Informationen zu subjektiv sinn­vollen Gesamteindrücken. In der Psychologie bezeichnet Wahrnehmung die Summe der Schritte Aufnahme, Auswahl, Verarbeitung und Interpretation von Informationen Die Wahrnehmung der Außenwelt bezieht sich auf die „fünf Sinne“ (Riechen, Sehen, Hören, Schmecken und Fühlen), die Psychologie kennt daneben die Selbst- und Fremdwahrnehmung, also Überzeugungen, die wir von uns selbst, unserem Empfinden und Verhalten haben, und Eindrücke, die andere von uns gewinnen. Wahrnehmung ermöglicht sinnvolles Handeln und den Aufbau von mentalen Modellen der Welt und dadurch vorgreifendes und planerisches Denken. Wahrnehmung ist eine Grundlage von Lernprozessen. Inhalte und Qualitäten einer Wahrnehmung können durch gezielte Steuerung der Aufmerksamkeit und durch Wahrnehmungsstrategien verändert werd...

Meine Schuld... Antrieb und Bremse

Ich habe vor kurzem bereits einen Beitrag zum Thema Schuld & Scham veröffentlicht, möchte aber nochmal detaillierter auf das Thema Schuld eingehen, da es sich um DIE Emotion in meinem Leben, in meinem Alltag handelt, welche alle anderen Emotionen beeinflusst. Die meisten meiner Entscheidungen, Handlungen und Nichthandlungen, Worte und Gedanken, stumm oder laut, entstehen aus einem direkten oder indirekten Schuldgefühl. Ein direktes Schuldgefühl empfinde ich, wenn mein Handeln, mein Bedürfnis oder meine Worte einen Einfluss auf mein Umfeld hatten,  haben oder haben   könnten. Ich zweifel an mir, zweifle die Richtigkeit, Rechtmäßigkeit und Aufrichtigkeit meiner Empfindungen und daraus resultierenden Taten an, egal ob vergangen, gegenwärtig oder zukünftig. Mir fällt es deshalb schwer, zu mir und meinem Handeln zu stehen. Bedürfnisse und Wünsche bleiben oft ungesagt oder sind "schuld-gefiltert". Ich verleugne mich, orientiere mich an meinem Umfeld und bitte um...

Trigger & Flashback... zurück in die Vergangenheit

Durch  einen sogenannten " Trigger " (Auslöser oder  Schlüsselreiz), kann ein sogenannter " Flashback " ( plötzliches, intensives Wiedererleben eines vergangenen Erlebnisses oder früherer Gefühlszustände)  ausgelöst werden, welcher so stark sein  kann , dass die Person unfähig ist, eine Erinnerung  als diese  zu erkennen und erlebt sie förmlich als aktuelles Ereignis,  insbesondere bei einem posttraumatischen Belastungssyndrom, einer Zwangserkrankung oder Angststörung . Im psychologischen Sinn sind Trigger  Sinneseindrücke, Signale und Reize. Sie sind überall. Menschen, Worte, Gespräche, Geräusche, Farben, Bewegungen, Blicke, Bilder, Orte. Auch Mimik, Gestik, Verhalten, Namen, Situationen, Töne, Klänge, Stimmlagen, Konflikte können Trigger sein, oder der Jahrestag des Erlebten. Sie stehen im Zusammenhang mit erlebten Gefahrensituationen, seelischen oder körperlichen Missbrauch. Vermeidungsverhalten, um einem möglichen Trigger vorz...

Konflikte... ein (un)mögliches Ende

Konflikte, u.a. in einer Beziehung, entstehen aufgrund unterschiedlicher Meinungen, Erwartungen, Einstellungen, Bedürfnisse... die Liste ist lang. Konflikte entstehen aufgrund Verschiedenheit, Individualität. Aber es gibt auch die sogenannten intrapersonalen Konflikte, die sich in der Psyche eines Menschen abspielen, zum Beispiel Zweifel oder Gewissensbisse. Das Wort ,,Konflikt" stammt von dem lateinischen Begriff "conflictus" und bedeutet Aneinanderschlagen, Zusammenstoßen, im weiteren Sinne auch Kampf, Streit.  Konflikte stören das "normale" Leben und halten von einem gewohnten Handlungsablauf ab.  Konflikte haben die Tendenz zu eskalieren, weiten sich in der Regel aus und nehmen an Intensität zu. Ich bezeichne mich als "konflikt-unfähig". Oh ja, ich kann deutlich eine Sachlage erläutern , barsch einen Fakt  vertreten , vielleicht sogar meine Meinung zu allgemeinen Themen äußern . Aber in zwischenmenschlichen Situationen, und Emotionen betr...

Schuld & Scham... die ewig lauernden Untiere

Das  Schuldgefühl  ist eine soziale Emotion, welche einer Fehlreaktion folgt. Körperliche Reaktionen (Erröten, Schwitzen, depressive Verstimmung, Fieber oder Magenverstimmung) sind vergleichbar mit denen der Scham oder Angst. Schuld und Scham können leicht verwechselt werden. Während Schuld durch eine negative Bewertung eines Verhaltens erzeugt wird („ich habe etwas Falsches getan“), wird Scham durch eine negative Bewertung des globalen Selbsts erzeugt („ich bin ein schlechter Mensch“). Scham  ist ein Gefühl der Verlegenheit oder Bloßstellung, welches durch das Bewusstsein, sozialen Erwartungen oder Normen nicht entsprochen zu haben,  auftreten kann .  Scham tritt zum Beispiel bei empfundener Entblößung oder einem Ehr- oder Achtungsverlust im sozialen Umfeld auf. (Wikipedia: Schuldgefühl / Scham ) Soviel zur "offiziellen" Definition... Schuld und Scham spielen in der Psychologie eine große Rolle, hängen diese Emotionen doch eng mit ...

Wieder ein "Spaziergang"... (k)ein Licht am Ende des Tunnels

In letzter Zeit werden die dissoziativen Zustände, die "Spaziergänge", wieder häufiger. Etwa ein- bis zweimal in der Woche, manchmal öfter, "spaziere" ich bis zu zwanzig Stunden, ohne Bewusstsein, durch die Gegend. Die körperlichen Auswirkungen, die dauerhaften Schmerzen, die Einschränkungen in der Bewegung, sind immens. Damit verbunden, ist meine Stimmung, mein Befinden entsprechend. Ich fühle mich getrieben, spüre eine massive Unruhe, chaotische Gedanken, die ich nicht fassen kann. Damit einher geht eine unerklärliche allumfassende Unzufriedenheit.  Gründe für die erhöhte Intensität  kann ich nur vermuten.  Ich denke, dass einige Veränderungen in unserem Tagesablauf, der neue Garten, die Aussicht auf eine Therapie und damit verbundene Sorgen, Ängste und Gedanken, ursächlich für eine unkontrollierte Reizaufnahme sind, aber auch vermehrte Termine und Besuche. Die posttraumatischen Folgen tragen ihren Teil bei. Ich benötige eine gewisse Struktur, um die Gedankenv...

Futter für die Seele... Ausgleich schaffen

Für Betroffene von Erkrankungen, psychische wie physische, ist der Alltag oft eine Herausforderung, ein Drahtseilakt. Möglichkeiten sind Einschränkungen unterlegen. Oft sind wir auf Hilfe angewiesen, die nicht immer zur Verfügung steht. Manche krankheitsbedingte Hindernisse sind unüberwindbar. So kann ein "einfacher, normaler" Gang zu einer niederschmetternden Belastung werden. Auch ich bin oft in solchen Situationen. Da alleinige Wege ausserhalb meiner sicheren Umgebung ausnahmslos zu dissoziativen Zuständen, einem unkontrollierten Weggang und Wegtreten, führen, oder Panikattacken mein Denken und Handeln lähmen, bin ich immer auf Hilfen angewiesen. Selbstzweifel, mangelnder Selbstwert und die Unfähigkeit Emotionen zu deuten, tuen ihr Übriges. Neben meinem Hilfesystem, von dem ich im letzten Beitrag berichtet habe, habe ich mir selbst einige Praktiken, Rituale und Möglichkeiten geschaffen, die mich im Alltag unterstützen - mein "Futter für die Seele". In...