ICH vs. ICH - Meine vatertägliche Dosis guter Gedanken

Als ICH noch nicht bei MIR war, gab MIR der Fokus auf MEIN Umfeld scheinbare Sicherheit und Harmonie. ICH tat, wovon ICH dachte, es wird von MIR erwartet. Doch es ist anstrengend immer zu beobachten und entsprechend zu handeln.
Heute achte ICH auf MICH! MEIN Fokus liegt auf MIR! ICH lege die Grenzen und Möglichkeiten für MEIN Handeln fest! MEINE Taten werden dadurch ehrlich, von Herzen kommend, und machen MICH zufriedener!


Doch was steckt dahinter?

Klar ist, wenn ich mein Handeln nach den Erwartungen und Bedürfnissen anderer gestalte, bleiben meine Bedürfnisse auf der Strecke. Ich tue womöglich Dinge, die ich nicht machen will, die meinen Grundsätzen, meinen Werten widersprechen, die mir nicht gut tun.
... und genau das tat ich... und es tat mir nicht gut!

Ich erhielt dadurch eine scheinbare, eine erzwungene Harmonie zwischen meinem Umfeld und mir. Denn, wenn ich nicht widersprach, meine eigenen, vielleicht entgegengesetzten Bedürfnisse für mich behielt, ging ich möglichen Konflikten aus dem Weg. Ich erschuf mir eine Kuppel der Sicherheit, aber eben nur scheinbar. 
... die Kuppel zerbarst in einem lauten Knall in viele kleine Scherben...

Ständig den Erwartungen anderer gerecht zu werden, erfordert massive Beobachtung, einen ständigen Blick auf mein Gegenüber, eine immerwährende Alarmbereitschaft, um Mimik, Gestik und Tonfall zu interpretieren, daraus Schlüsse zu ziehen und mein Handeln anzupassen. Es lenkt ab und strengt sehr an.
... ich verlor den Fokus auf mich, falls er überhaupt jemals da war, total... ICH war weg...

Da ich nie kommunizierte, was mir wichtig ist, ich meine Werte, meine Wünsche, meinen Standpunkt für mich behielt, wusste auch keiner, wie ich über was denke. Somit nahm ich meinem Umfeld die Möglichkeit, meine Bedürfnisse zu beachten, zu respektieren.
... mein InnerICH lag im Nebel, sowohl für mich, als auch für die meinen...


Umdenken - Achtsamkeit, Wahrnehmung, Bauchgefühl

Heute liegt mein Fokus in erster Linie auf MIR! Achtsam beobachte ich mich selbst, statt mein Umfeld. 

Ich achte auf körperliche Reaktionen, welches sich oft in meinem Bauchgefühl zeigt. Kneift, drückt oder zieht es im Bauch, habe ich Obacht, denn darin zeigt sich oft Abwehr. Wird es warm oder kribbelig, zeigt sich dadurch meist Zustimmung. Auch Schwitzen, Unruhe, der Herzschlag und der Atem geben Signale, in welche Richtung ich schauen sollte.

Ich überprüfe in den meisten Situationen meine eigenen Grundsätze, ist es mit meinen Werten und meinem Standpunkt im Einklang, habe ich die Kraft und die Möglichkeit dazu, kann und will ich es überhaupt.

Ich teile meinen Standpunkt und meine Bedürfnisse mit, erwarte dies aber auch von meinem Gegenüber. Ich errate nicht mehr, was mein Umfeld will! Ich frage auch nach, wenn ich etwas an meinem Gegenüber bemerke, zeige Interesse und höre zu.

Wichtig ist auch die Wahrnehmung meiner Gefühle zur jeweiligen Situation. Verspüre ich Ärger, Wut oder Ekel, trübt etwas meine Stimmung, indem ich traurig oder niedergeschlagen werde, tendiere ich eher zum NEIN. Steigert sich hingegen Lust, Freude, Glücksgefühle, gehe ich eher mit. 

Erst zuletzt entscheidet mein Verstand, die Vernunft über ein JA oder NEIN, ist es nötig oder wichtig, dass ich jetzt entsprechend handel.


Bei MIR - für Dich

MICH und meine Bedürfnisse im Ganzen zu beachten, macht mich zufrieden. Mein Selbstwert, mein Selbstbewusstsein steigert sich. Ich bin ausgeglichener und habe mehr Energie. Ich betrachte Situationen objektiver und sehe klarer.

Das hat nicht nur Einfluss auf mich, sondern auch auf meine Möglichkeiten im Umgang mit meinem Umfeld. Ich bin eine feste Größe! Bin ich mir meiner Gefühle bewusst und handle entsprechend, bin ich auch in der Lage, diese ehrlich nach außen zu transportieren, durch Klarheit, Verständnis und Mitgefühl. Es wirkt nicht aufgesetzt, sondern tiefgründig und ehrlich.


Jede Situation ist anders. Oft zeigt sich ein möglicher Umgang, erst mit dem Auftreten dieser, oft wird ein Bedürfnis erst durch die Situation geweckt. Deshalb ist Achtsamkeit sich selbst gegenüber ein unerlässlicher Bestandteil des Alltags.

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